HÜFTGELENK

Die Diagnostik und Therapie von Verletzungen und Erkrankungen am Hüftgelenk setzt eine langjährige Auseinandersetzung mit diesem Gelenk voraus.

Impingement

Eines der häufigsten Krankheitsbilder des Hüftgelenkes des jungen Erwachsenen ist das femoro-azetabuläre Impingement. Dabei handelt es sich um eine mechanisch bedingte Enge zwischen Hüftgelenkspfanne und Kopf, welche ohne Behandlung, besonders bei sportlich Aktiven, zu frühzeitigen Verletzungen der Gelenklippe und des Knorpels und in der Folge zu einem Verschleiß des Gelenkes führen kann.
Für diese wie weitere Erkrankungen hat die Arthroskopie die gelenkerhaltende Hüftchirurgie in den letzten 10 Jahren revolutioniert und die offenen Verfahren in den Hintergrund gedrängt. Dr. Burkardsmaier hat bereits seit 2007 während seiner Tätigkeit als Oberarzt in der Sportklinik Stuttgart dort die Hüftgelenksarthroskopie etabliert und war 2010 im Allgäu der erste mit weitreichender Erfahrung auf diesem Gebiet.

Labrumverletzung/Degeneration

das Labrum (Hüftgelenklippe) umschließt kreisförmig die Hüftgelenkspfanne und kann isoliert z.B. durch abrupte Rotationsbewegungen verletzt werden oder im Rahmen eines Abnutzungsprozesses einreißen oder verknöchern. Oftmals geschieht dies in Zusammenhang mit dem oben genannten femoro-azetabulären Impingement.

Die Beschwerdeangabe ist unspezifisch, die Diagnostik erschließt sich nach einer Kernspintomographie. Je nach Ausprägung und zusätzlicher Erkrankung kann im Rahmen einer arthroskopischen Operation die Gelenklippe an den Pfannenrand refixiert werden oder teilweise entfernt werden.

Freie Gelenkkörper/Gelenkschleimhaut-
erkrankungen

Erkrankungen der Gelenkschleimhaut wie z.B. die villonöduläre Synovialitis oder die synoviale Chondromatose mit immer wieder auftretenden Entzündungen, sowie Entwicklung von freien Gelenkkörpern können bei entsprechendem Stadium entweder arthroskopisch oder offen operativ behandelt werden.

Tendinitis der Hüftbeugersehne (Iliopsoassehne)

Die Hüftbeugersehne kann isoliert im vorderen Anteil des Hüftgelenkes Beschwerden machen und chronisch entzündet oder verletzt sein, sowie nach Implantation eines künstlichen Hüftgelenkes chronisch gereizt sein. Die Sehne kann durch einen arthroskopischen Eingriff eingekerbt beziehungsweise teilweise durchtrennt werden.

Hüftgelenksdysplasie

die Hüftdysplasie ist eine Reifungsstörung der Hüftgelenkspfanne bei der diese meist zu klein und zu steil angelegt ist. Bei ausgeprägter Erkrankung kann es zu einer Ausrenkung des Hüftgelenkes kommen. Mädchen sind häufiger betroffen als Jungs. Durch die Einführung des Ultraschall-
screenings im Säuglings und Kinderalter wird diese Erkrankung heute zumeist frühzeitig erkannt und erfolgreich behandelt werden. Bei nicht ausreichender Überdachung des Hüftgelenkes kann es im Verlauf zu vermehrten Beschwerden bis zur frühzeitigen Arthrose am Hüftgelenk kommen. Je nach Ausprägung kann durch einen knöchernen Korrektur-
eingriff im Bereich der Pfanne das Hüftgelenk wieder regelrecht überdacht werden. Oftmals ist vor der Operation eine Gelenkspiegelung zur Beurteilung der Knorpeloberfläche sinnvoll.

Fußballerleiste

Im Sport ist man auf vielfältige Weise mit Beschwerden in der Leistenregion konfrontiert. Je nach Sportart und Belastungsform, kommen mehr oder weniger typische Verletzungs- oder Überlastungsmuster vor. Die meisten Sportler mit chronischen Leistenbeschwerden sind Fußballspieler, Handballspieler, Hockeyspieler, Hürdenläufer, aber auch Tri-Athleten und Marathon-Läufer gehören dazu. In Abhängigkeit von der Sportart können bis zu 20% der Sportler über chronische Leistenbeschwerden klagen.

Der Leisten- bzw. Hüftschmerz beim Sportler kann viele verschiedene Ursachen haben. Hierzu gehören in erster Linie Erkrankungen des Hüftgelenks, die in die Leistenregion ausstrahlen, auch Probleme des Knochens (Stressfrakturen, Überlastungen oder Entzündungen am Schambeinknochen etc.), der umgebenden Weichteile („weiche Leiste“ oder „Sportlerhernie“) und der Muskelansätze (Adduktoren etc.) führen zu Leistenbeschwerden. Dies liegt vor allem an der engen Nachbarschaft mehrerer komplexer anatomischer Strukturen wie Hüftgelenk, Leistenkanal, Bauchwand. Damit können eine Vielzahl unterschiedlicher Strukturen eine ganz ähnliche Beschwerdesymptomatik verursachen.

Für die Leistenschmerzen gilt, dass nicht eine plötzlich einwirkende Gewalt zu der Schädigung führt, sondern dass sich die Beschwerden langsam in der Leisten-Region entwickeln. Einen eigentlichen Unfallmechanismus gibt es also nicht.

Auch wenn die Diagnose der „weichen Leiste“ oder „Sportlerhernie“ gerade bei chronischen Leistenbeschwerden in der täglichen Praxis noch häufig gestellt wird, ist die „weiche Leiste“ bei genauer Analyse mit 3% aller Leistenbeschwerden ein sehr seltenes Problem. Tatsächlich liegen meist muskuläre Dysbalancen und –funktionen oder aber Erkrankungen des Hüftgelenkes vor.
Leistenprobleme beim Sportler sind daher vielfältiger Natur, so dass in jedem Einzelfall eine detaillierte Analyse der Situation zu erfolgen hat.

Knorpelschaden am Hüftgelenk

durch Verletzungen oder lokale Durchblutungsstörungen bei z.B. Stoffwechselerkrankungen oder Kortisoneinnahme, können isolierte Knorpelschäden im Bereich des Hüftkopfes – seltener in der Pfanne – auftreten. Je nach Ausprägung des Knorpelschadens kommen operative Maßnahmen in Betracht. Diese können je nach Lokalisation und Ausprägung arthroskopisch oder offen behandelt werden. Siehe hierzu auch unter Knorpelschäden.

Hüftgelenksarthrose

Der Gelenkverschleiß des Hüftgelenkes kann sich schleichend über viele Jahre, manchmal aber auch rasch entwickeln.
Häufige Ursachen sind Entwicklungsstörungen im Wachstumsalter wie das Impingement, Pfannenfehlstellungen wie die Hüftdysplasie sowie Durchblutungsstörungen der Schenkelhalsbereiche bei Erwachsenen.
Mit mehr als 15-jähriger operativer Erfahrung auf dem Gebiet des Gelenkersatzes der Hüftgelenke wenden Dr. Burkardsmaier, Dr.Steiner und Dr.Theurer Muskel- und weichteilschonende minimal invasive Techniken sowie lang bewährte Implantate angepasst an Schweregrad, Ursache und Ausmaß der Fehlstellung sowie Knochenqualität an.

Künstliches Hüftgelenk

Individuell auf ihre Erkrankung angepasst stehen unterschiedlichste Implantate zur Verfügung. Anhand von kalibrierten Röntgenaufnahmen wird vor der Operation am Computer eine Operationsplanung und Implantatwahl durchgeführt. Dadurch soll eine exakte anatomische Rekonstruktion des geschädigten Hüftgelenkes ermöglicht werden.

Um das Hüftgelenk befinden sich große Muskelgruppen. Die Operation selbst wird durch uns seit vielen Jahren minimalinvasiv ohne Ablösung von Muskelanteilen allein durch Auseinanderschieben von Muskelgewebe durchgeführt. Dadurch kommt es zu weniger Blutverlust, einer früheren Erholungszeit und geringeren Komplikationen. Das Hüftgelenk besteht aus einer Pfanne und einem Hüftkopf. Es müssen immer beide Teile ersetzt werden. Die Hüftpfanne und der Schaft werden in aller Regel zementfrei press-fit implantiert, die Prothesenanteile besitzen eine knochenähnliche Oberflächenstruktur, in die das Knochengewebe einwachsen kann. In die künstliche Hüftgelenkspfanne wird entweder ein hoch vernetztes Polyaethylen-Inlay oder ein Keramik Inlay eingebracht. Auf den Hüftgelenksschaft wird ein Keramikkopf aufgesetzt. Durch die Pressfit-Technik kann das Hüftgelenk nach der Operation im schmerzfreien Bereich belastet werden.

Nachbehandlung
Die Dauer des stationären Aufenthaltes hängt von der Art der Operation, möglichen Begleiterkrankungen und ihrem Erholungsverlauf ab. Durchschnittlich sind sie etwa 7-10 Tage im Krankenhaus. Bereits im Krankenhaus hilft Ihnen die Krankengymnastik zu erlernen, wie sie eigenständig aus dem Bett aufstehen, sich mit Gehstöcken fortbewegen und Treppensteigen. Sie dürfen das Bein normalerweise direkt nach der Operation im schmerzfreien Bereich belasten. Nach dem stationären Aufenthalt wird durch ambulante oder bei Bedarf stationären Rehabilitationsmaßnahmen der Bewegungs- und Muskelaufbau fortgesetzt um die selbstständige Mobilität zu erreichen. Rehabilitationsmaßnahmen werden nach einem Prüfungsverfahren bei Berufstätigen durch die Rentenkasse, bei Arbeitsunfällen durch die Berufsgenossenschaft und bei Rentnern durch die Krankenkassen genehmigt. Nach Abschluss der Rehabilitation wird bis zu 12 Monate eine begleitende Krankengymnastik durchgeführt.

Die Vorbesprechungen, die Operation, die Nachsorge im Krankenhaus und die ambulanten Nachkontrollen werden durch uns persönlich durchgeführt. Dadurch haben sie für alle sich ergebenden Fragen immer einen Ansprechpartner.

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